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Schleiermacher - můj referát

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Die Mystik bei Schleiermacher – Tomáš Živný

In meiner Kurzarbeit versuche ich zu interpretieren, wie F. D. E. Schleiermacher (christliche1) Mystik ansieht und wie er den Begriff in seinem grundsätslichen Werk Reden über die Religion2 ergreift. Der Ziel, den wir versuchen zu erreichen, ist zu zeigen, worin diese Mystik sich davon unterschiedet, was man normalerweise unter den Begriff versteht3.

Wenn wir nach „der Mystik” in Reden direkt nachfragen, stellen wir fest, daß der Begriff „die Mystik – mystisch – der Mystiker” in Reden nicht oft erscheint, im ganzen circa nur achtmal4, aber immer an wichtigen Stellen. Dreimal aus den tritt Begriff dabei in der Nähe vom Schlüsselstellung in der Dritten Rede, deren Ziel über die Bildung zur Religion abzuhandeln ist. Lass wir nun den Abteil, den wir auslegen versuchen, lesen:

„Wer also ein religiöser Mensch ist, der ist gewiß in sich gekehrt mit seinem Sinn, in der Anschauung seiner selbst begriffen, und alles Äußere, das Intellektuelle sowohl als das physische für jetzt noch den Verständigen überlassend zum großen Ziel ihrer Untersuchungen. Ebenso finden nach demselben Gesetz diejenigen am leichtesten den Übergang zum Unendlichen, die von dem Zentralpunkt aller Gegner des Universums durch ihre Natur am weitesten abgetrieben werden. Daher kommt es denn, daß seit langem her alle wahrhaft religiösen Gemüter sich durch einen mystischen Anstrich auszeichnen, und daß alle phantastischen Naturen, die sich mit dem Realen der weltlichen Angelegenheiten nicht befassen mögen, Anfälle von Religion haben (R 157)”

Schleiermacher bietet also gleich die Forme der Mystik (eine Blicke auf ihr), aus denen zwei jedoch nur entfernt Mystik genannt werden können: Erste ist die, die nur in sich gekehrt ist und kann nicht wegen der Beschränkheit ihneres Blickes weiterkommen. Andere ist oberflächliche „phantastische Natur”, die die Fähigkeit das Wesentliche zu ergreifen entbehrt und den Gemüt zwar schnell aufflackert, aber den Blick unzusammenhängend und flüchtig bleibt. Die beide oben genannte Positionen sind dann, nach Schleiermacher, irgendwelche extreme Punkte, die sich in konkreten Fällen im bestimmten Verhältnis vermischten. Dritte Formen, die für Schleiermachers eigenen ist, weicht dann von allen anderen Formen ab. Damit werden wir uns weiter beschäftigen. (R 157ff)

Damit wir diese dritte Form der Mystik, die den „religiösen Menschen” betrifft, begreifen und erklären, und wir Schleiermachers Argumentation verstehen können, ist es nötig zuerst zu klären, was sich hinter dem Begriff „religiöser“ in Verbindung „religiöser Mensch” versteckt, und was der Begriff „Religon” eigentlich heißt.

In der Zweiten Rede heißt es: „Stellet Euch auf den höchsten Standpunkt der Metaphysik und der Moral, so werdet Ihr finden, daß beide mit der Religion denselben Gegenstand haben, nämlich das Universum und das Verhältnis des Menschen zu ihm. (R 41)” Seit uralten Zeiten ist diese Gleichheit der Gegenstand Streites, deshalb „soll sie (Religion) sich also unterscheiden, so muß sie ihnen ungeachtet des gleichen Stoffs (der Moral und der Metafysik) auf irgendeine Art entgegengesetzt sein (R 42)”. Die Religion muß also „das Universum” ganz anders ergreifen und menschliche Verhältnise neu entschlüsseln. An dieser Stelle unterschiedet Schleiermacher wahrhaftig die Religion von der Metaphysik und der Moral ab, denn beide zum „Universum” von sich selber kommen wollen. Dagegen ist die Religion pasiv und schöpft nur vom „Universum”, das handelt: „Sie (Religion) begehrt nicht das Universum seiner Natur nach zu bestimmen und zu erklären wie die Metaphysik, sie begehrt nicht aus Kraft der Freiheit und der göttlichen Willkür des Menschen es fortzubilden und fertig zu machen wie die Moral. Ihr Wesen ist weder Denken noch Handeln, sondern Anschauung und Gefühl. (R 50)” Die Religion ist sogar der Gegensatz zur Metaphysik und Moral, inwieweit die Beiden selbst zum „Universum” zu gelangen versachen.

Da entsteht das Problem, denn „das Vermögen der Religion”, Schleiermacher für die selbständige Provinz im Menschengemüt anlegt, sich im seltsamen Dualsimus wie „Anschauung und Gefühl des Universums” sich auswirkt, womit es sich von anderen Provinzen im Menschengemüt unterschiedet, die jeweils nur eins das Vermögen5 haben. Damit kommt dazu, daß: „Der feinste Geist der Religion geht dadurch verloren für meine Rede... (R 72)” Die Verteilung der Religion der Vermögen ist dem Menschenbewusstsein eigen. Denn es ist notwendige Reflexion, wann sich im Gemüt Objekten und Subjekten des Bewwusstseins anteilen: „Das Faktum (Einheit des Subjekts und Objekts) vermischt sich mit dem ursprünglichen Bewußtsein unserer doppelten Tätigkeit, der herrschenden und nach außen wirkenden (das Gefühl und auch die Moral), und der bloß zeichnenden und nachbildenden, welche den Dingen vielmehr zu dienen scheint, und sogleich bei dieser Berührung zerlegt sich der einfachste Stoff in zwei entgegengesetzte Elemente (die Anschauung und auch die Metaphysik). (R 72)” Aber wie „die Anschauung” so „das Gefühl” sind ürspringlich Eins und der Zustand, wenn dem so ist: „Jener erste geheimnisvolle Augenblick, der bei jeder sinnlichen Wahrnehmung vorkommt, ehe noch Anschauung und Gefühl sich trennen, wo der Sinn und sein Gegenstand gleichsam ineinander geflossen und Eins geworden sind, ehe noch beide an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren ... (R 73)” „Dieser Moment ist die höchste Blüte der Religion. (R 74)”

Es scheint, daß die Moral, die Metaphysik und die Religion nicht zusammenhängen und drei abgeteilte Provinzen im Menschengemüt bilden, diese suchen, jede durch ihre specifische Form – durch ihr Vermögen – zum Universum durchzudringen, aber der Dualismus „des religiösen Vermögenes” in „Anschauung und Gefühl” führt uns zum Gedanke ihrer ursprünglichen Einheit, also des Zustands vor der Reflexion (und vor aller Sinneswahrnehmung), wann der Objekt und der Subjekt das einziges Faktum bilden. Hier zeigt sich grundsätzliche und grundlegende Rolle der Religion, die den richtigen Blick auf das Verhältnis des Einzelnen und „des Univerums” bringt, die dadurch sowohl autentische Metaphysik als auch autentische Moral verankert. Die autentische Metaphysik schöpft aus „dem Universum”, verliert dabei die Einzeldinge nicht und versauft auch in dem koplizierten System nicht. Genauso verliert autentische Moral den Einzelne für allgemein gültige moralische Prinzipien6 nicht.

Gerade der mystische „Augenblick der ursprüglicher Einheit”, vor aller Reflexion, ist identisch mit der Religion, ist die echte Religion, aus der es möglich ist zu schöpfen, und auf der es möglich ist zu bauen. Die Menschenseele hat so angeborene mystische Anlage (R 163), sie selbst ist ja in der Lage sachliche und gottliche Maße jedes anteiligen Einzeldings zu erkennen. Religiöser Mensch ist dann derjenige, wer sich der Reichweite des mystischen Augenblickes bewusst ist, reflektiert ihn und weiß, daß: „Wie verwerflich auch etwas in andern Beziehungen oder an sich selbst sei, in dieser Rücksicht ist es immer wert zu sein und aufbewahrt und betrachtet zu werden. Einem frommen Gemüte macht die Religion alles heilig und wert, sogar die Unheiligkeit und die Gemeinheit selbst, alles was es faßt und nicht faßt, was in dem System seiner eigenen Gedanken liegt und mit seiner eigentümlichen Handelsweise übereinstimmt oder nicht; sie ist die einzige und geschworne Feindin aller Pedanterie und aller Einseitigkeit. (R 66)”

Wenn wir schon wissen, was es bedeutet „religiöser Mensch” zu sein, können wir endlich versuchen, die Auslegung jener dritten Forme der Mystik zu wagen. „Es gibt eine große kräftige Mystik, die auch der frivolste Mensch nicht ohne Ehrerbietung und Andacht be trachten kann ... (R 158)”. Diese Mystik orientiert Menschengemüt auf sich selbst, aber anders als in oben genannten Formen der Mystik, denn sie übersieht die Welt nicht deswegen, daß der Welt mit allem, was er enthält, nur das wäre, was Menschengemüt abführt. Die Welt wäre nur ein Hemmnis dazu, was sich in ihrem Innern versteckt, einer göttlichen Funke7, diese zu erkennen nötig ist. Die Mystik verachtet die Welt, weil sie „das Universum” in jeden anteiligen Einzelding findet. Religiöser Mensch wird sich durch große Quantum des „äußeren Anschauungen des Universums (R 159)” bewusst, daß er durch „Augenblick der ursprüglicher Einheit” eine „innere Anschauung des Universums (mein Begriff – tž)ist. Weiter ist sich der religiöser Mensch dessen bewusst, daß „es nicht nöthig sei, sich selbst zu verlassen, sondern daß der Geist genug habe” im diesen Augenblick, wann er sich für die nötige Reflexion nicht verliernt, „an sich, um auch alles dessen, was ihm das Äußere geben könnte, inne zu werden; so verschließt er durch einen freien Entschluß die Augen auf immer gegen Alles, was nicht Er ist: aber diese Verachtung ist keine Unbekanntschaft, dieses Verschließen des Sinnes ist kein Unvermögen (R 159)”. Gerade das Bewusstsein (die Reflexion) dieser „großen Analogie (R 159)” des mystischen Augenblickes, der dem Menschen (dem Menschengemüt) das Universum nicht nur in jeder anteiligen Einzelding, aber vor allem in sich selbst „anschaut“ und „fühlet“, ist dann, nach Schleiermacher, „kühne Glaube (R 159)“. Religiöser Mensch wird sich „in der Glaube” bewusst, daß, was es tut, nicht er selber ist, er ist ja pasiv; sondern „das Universum”, handelt mit ihm aktiv. Religiöser Mensch reflektiert auch auf Grundlage dieser Erkenntnise „in der Glaube” sich selbst und seine eigene Stelle in der Welt (autentische Metaphysik) und handelt dementsprechend (autentische Moral).

Schleiermacher schreibt noch von einer Angeegenheit sich bewusst. Dieser mystischer Weg ist für jeden nicht geiegnet, obwohl ihn jede Mensch gehen kann. Auf dem mystischen Weg ist entsprechende Bildung nötig. Den nämlich, der sich auf diesen Weg ohne Bildung begibt, erwartet „der Selbstmord des Geistes” auf dem Weg. (R 160) Deshalb schreibt Schleiermacher seine Reden an die vordere Gebildeten8 – Denker, Dichter, Künstler, Romantiker – seiner Zeit, den sie sind diejenigen gerade die Reden zu lesen haben, wie schon der Untertitel des Büchers bezeugt.

Zusammenfassung der Mystik Schleiermachers Mystik:

1. Sie meidet nicht die Welt, sondern sieht in der Welt die Wirkung „des Universums”. 2. Sie lehnt nicht die Metaphysik ab, wenn sie „das Universum” als ihre Quelle hat und wenn sie sich nicht bemüht „das Universum” zu konstruieren. 3. Sie lehnt nicht die Moral ab, wenn sie dem konzentrierten Blick an die Universalität ihre Normen den Einzelnen nicht velierent. 4. Das Ziel diese Mystik ist nicht mehr „Unio mystika” und die Vereinigung mit „dem Universum”; Diese Vereinigung, die sich im „ersten Augenblick” abspielt, ist da die Quelle, aus der die Mystik schöpft. 5. Religiöser Mensch spielt in diesem Konzept eine pasive Rolle, „das Universum” ist aktiv Element. 6. „Das Universum” kann nicht das Objekt zein und man begegnet ihm neben „dem ersten Augenblick” nur „in der kühnen Glaube“.

Das sind die für Schleiermachers Mystik charakteristische Elemente.

1Schleiermacher orientiert sich in seinem Reden christologisch, obwohl Christus zentrale Rolle nicht spielt. Zur Christologie der Reden, siehe: OSTHÖVENER, Claus-Dieter, Die Christologie der „Reden”, in: SCHREURS, Nico F. M. (ed.), „Welche unendliche Fülle offenbart sich da....” Die Wirkungsgeschichte von Schleiermachers „Reden über Religion” Papers read at the symposium of the Theological faculty Tilburg, 15 April 1999, Royal van Gorcum, Assen, 2003, S. 61-78

2SCHLEIERMACHER, F. D. E., Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern, Vandehoeck & Ruprecht, Göttingen, 1899.

3Siehe zum Beispiel: M. Eliade (ed.), Encyclopedia of religion I-XXVI. New York, Macmillan, 1987. Heslo Mysticism, Vol. 10, p. 245- 261.

4Es ist interessant, dass nur einzige Person – Plato - des Titels der Mystiker hat.

5Die Metaphysik hat reine Vernunft und die Moral hat praktiche Vernunft (Kant).

6Kategorisches Imperativ Kants. .

7Zum Beispiel Meister Eckhardt.

8In der Ersten Rede haben diese Gebildeten das Attribut „mystisch”.

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Komentáře

Pavel Husák (yetti)

Leider sind die Wochenende wiel zu kurz...für lesen :-)

terre-eau

Skoda, ze nerozumiem ani slovo. :(

dromedar

Ist es an ETF UK normal Referate auf Deutsch zu vorbereiten? Oder studierst do jetzt in Ausland? Oder... What the hell? :)

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